Die Aneignung des Mischwerks der Zeche Zollverein als temporärer Arbeits- und Ausstellungsort im Rahmen des New Now Festivals im Sommer 2021 gleicht einem besiedeln. Mit dem Klappstuhl werden Orte besetzten und mit Pavillon, Teppich und Vorhang abgegrenzt. Kabel versorgen mit Strom und Daten, ein Tisch ist Mittelpunkt und Arbeitsstätte. Podeste dienen zur Kommunikation und bieten Überblick. Die verwendeten Materialien sind robust- ihre Oberflächen neutral- weiss oder spiegelnd.
Der Tisch ist Arbeitsfläche und Mittelpunkt der Kommunikation. Mit Teilen des Pavillons lässt er sich als Labor mit verschiedenen Versuchsaufbauten nutzen. Die Beine sind gebogene Rundrohre, die Platten weiss beschichtet. Unterschiedliche Beinlängen machen aus dem Tisch ein Stehpult, Tresen oder Bank.
Der Boden wird fragmentarisch ausgeschnitten. Mit einem Feld aus spiegelndem Tanzboden wird der Raum partiell invertiert. Entweder direkt auf dem Fussboden oder auf Podest und Podium.
Alte Campingstühle und Gartenklappsessel werden neu beschichtet und weiterverwendet. Sie sind faltbar und mobil, bequem und lässig.
Der Pavillon ist ein System aus Gestängen und Rahmen für Raum und Technik.Wandelbar in seiner Formation dient es als Garderobe, Informationsträger, Wegeleitsystem, Raumteiler, Aufbewahrungsort, Schutzraum, Kartenständer und für die Gartenparty. Die Teile sind aus Rundrohren und kombinierbar mit Tisch und Bank.
Die Wand als Vorhang ist variabel und vergänglich. Ein weiches, fließendes Material schafft Geborgenheit. So entstehen Vorder- und Rückseiten. Der Vorhang ist Projektionsfläche und Abschirmung. Er kann frei im Bestand eingesetzt werden oder als Teil eines Pavillons dienen.
Realisierung: 2021
ARGE: Wolfgang Zeh mit Cordula Körber
Mitarbeit: Johann Eckartz, Jonas Felder, Thomas Widera
Auftraggeber: Stiftung Zollverein